Heimauftakt in die 3. Liga: Den Spatz in der Hand oder die Spatzen im Griff haben.

Es ist soweit, nach einem respektablen Punktgewinn auswärts bei Absteiger SSV Jahn Regensburg und dem überraschenden Pokal-Coup gegen den Bundesligisten FC Augsburg steht das erste Heimspiel in der 3. Liga im Hachinger Sportpark seit dem 15. Mai 2021 (0:1 gegen Zweitligaaufsteiger Hansa Rostock) an. Zum Heimsaisondebüt kommt am Samstag mit dem SSV Ulm ein weiterer Aufsteiger und Meister der Regionalliga Südwest in die Vorstadt. Anstoß der Partie ist um 14 Uhr.

Die Ulmer Spatzen warteten ungleich länger als wir auf die Rückkehr in den Profifußball. Das bemerkenswerte 1:1 zum Auftakt gegen den 1. FC Saarbrücken war das erste Spiel des SSV Ulm in einer Profiliga seit dem Zweitligaabstieg in der Saison 2000/01. Wie auch bei uns gelang der Aufstieg mit einem sehr erfahrenen Team, das zum Großteil auch in der neuen Saison noch in Ulm unter Vertrag steht. Mit Torwart Ortag, dem Innenverteidiger-Duo Reichert und Geyer, dem zentralen Mittelfeldspieler Andreas Ludwig, sowie dem letztjährigen internen Top-Torschützen Lucas Röser, Routinier Tobias Rühle und Rückkehrer Felix Higl im Sturm steht dort eine stabile und vielfach auch drittligaerfahrene Achse zur Verfügung. Die Neuzugänge sind mit Ausnahme von Higl alle unter 25 Jahre, um dem erfahrenen Aufstiegskader die benötigte Frischzellenkur zuzuführen. Am Pokalwochenende haben sich die Spatzen natürlich nicht zurück gelehnt, sondern zwei Testspiele absolviert. Die vermeintliche "A-Elf" besiegte den SC Freiburg II mit 3:1, während die "B-Elf" dem Gegner aus der 2. Verbandspokalrunde in einem weiteren Testspiel mit 6:0 klar überlegen war - Neuzugang Leo Scienza glänzte dabei mit 4 Toren.

Für uns gilt es den Schalter nach dem Pokalerfolg wieder umzulegen auf Liga-Alltag. Dass wegen des Sieges über Bundesligist Augsburg das Team jetzt die Bodenhaftung verliert, sehe ich nicht als ernsthafte Gefahr - zu klar waren unisono die Ansagen aller vor Saisonstart, dass das Ziel einzig und allein der Klassenerhalt sein kann. Ulm als Mitaufateiger ist natürlich auch als direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt zu erwarten, umso wertvoller wäre hier ein Sieg - mit einem Remis könnte man wohl am Ende des Tages auch leben. Allein auf das Ergebnis wird es auch nicht ankommen, wie wir das Spiel hinterher bewerten, sondern auch das Auftreten an sich spielt dabei natürlich eine Rolle - was das angeht, sehe ich die Mannschaft aber (weiterhin) auf einem guten Weg.

Personell wird es interessant, wie sich die Genesung der Rekonvaleszenten gestaltet und ob Coach Marc Unterberger demnächst wieder mehr Alternativen für die Innenverteidigung, das Mittelfeldzentrum und die offensiven Außenbahnen zur Verfügung hat. Meine Vermutung ist aber, dass man hier nichts überstürzen und unnötigerweise einen Rückschlag riskieren wird; deshalb rechne ich mit kaum Veränderungen in der Startelf im Vergleich zu Sonntag (lediglich auf der offensiven Außenbahn ein "2 aus 3" mit Skarlatidis, Keller und Maier - evtl. Mashigo als Überraschungskandidat). Im Kader hingegen könnte sich vielleicht schon etwas tun mit Stiefler, Obermeier oder Zentrich. Auch bei Krattenmacher wird der nächste Jokereinsatz folgen, hoffentlich mit tendenziell ansteigender Spielzeit.

Am Ende geht es am Samstag um die gleichen Dinge wie schon in Regensburg und gegen Augsburg. Hinten stabil stehen, wenig zulassen und das, was durchkommt, klärt Hexer Vollath und vorne mit Kaltschnäuzigkeit und Effizienz agieren. Dann können wir unseren guten Start mit einem Heimsieg ein Stück weit versilbern. Im Optimalfall bei 5.000+ Zuschauern.

In diesem Sinne: Auf geht's Haching!