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Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022

Feb 21, 2021 - 2:37 PM hours
  survey
  % votes
Michael Zorc (hängt nochmal ein Jahr dran)
 02.1  5
Sebastian Kehl (Alleinlösung)
 05.0  12
Sebastian Kehl (Doppellösung)
 10.4  25
Sven Mislintat
 68.8  165
Fredi Bobic
 04.6  11
Max Eberl
 07.1  17
Markus Krösche
 02.1  5
Jemand anderes (in den Kommentaren angeben)
 00.0  0
Total: 240

The survey has expired.

Da Michael Zorc im Jahr 2022 in Rente gehen wird, benötigt der BVB einen Nachfolger.
Mit Sebastian Kehl hat man seit 2018 jemanden dazugeholt, es ist aber auch gut möglich das es zu einer Doppellösung (Kehl + X) kommt oder Kehl nicht der Nachfolger wird.

Vor kurzem wurde durch die RuhrNachrichten bekannt das der BVB im März mit Mislintat sprechen möchte, angeblich ist auch Bobic ein Kandidat.

Die Entscheidung soll bis Saisonende (Mai 2021) fallen.

Ich habe mal ein paar Kandidaten/Sportdirektoren oben in die Umfrage eingefügt, wenn ich jemand vergessen habe bzw. es weitere Kandidaten gibt, einfach den Thread alarmieren.

•     •     •

Weidenfeller | Klos | de Beer |
Dede | Kohler | Heinrich | J. Cesar | Sammer | Subotic | Piszczek | Schmelzer |
Großkreutz | Bender | Sahin | Kehl | Gündogan | Kringe | Ricken | Rosicky | Reuter | Freund | Zorc | Reinhardt | Blaszczykowski | Reus |
Frei | Koller | Chapuisat | Riedle | Dickel |

Zukunft: Hummels |

---WESTFALENSTADION---

"Wie soll ich einem Blinden erklären, was Farbe ist?" - Jürgen Klopp auf die Frage eines Schalke 04-Fans, wie man deutscher Meister wird.
Show results 1-10 of 16.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#1
Feb 22, 2021 - 11:56 AM hours
Zitat von goetzeus86
Zitat von TomChen

Zitat von perg28

Max Eberl wäre sicher auch keine schlechte Lösung. Aber das ist ziemlich unmöglich..
Die Gladbacher laufen sonst Amok... Zunge raus


Haha dann wird die Farbe gelb aus Gladbach verbannt grins

Meine Wunschlösung ist Sven als Leitung und Kehl in einer zuarbeitenden Funktion.

Denke das wäre das Optimum


Wenn man sich die Gerüchte und die Aussagen von Mislintat ansieht, gibt es auch durchaus unübersehbare Hinweise, dass das wohl der wahrscheinlichste Fall sein wird. Bobic kann man sich ja gerne wünschen, auch für ihn gibt es selbstredend Argumente, aber so wie Mislintat sich gibt, würde ich mich mal aus dem Fenster lehnen und sagen, dass Diskussionen über mögliche Alternativen quasi bereits obsolet sind. Da ist einiges im Busch.


Natürlich redet man, wobei ich mir bei Mislintat im Moment noch nicht so sicher bin, wie man ihn interpretieren soll. Ich habe ihn jedenfalls bislang beim VfB als sehr geradlinigen Typ wahrgenommen, in seinen Aussagen, der sagt, was ist, aber auch sagt, was nicht ist und relativ wenig rumdruckst. Vor allem Letzteres sollte man in meinen Augen daher stärker bedenken, als bei anderen Kandidaten. Genauso, dass Mislintat seit Monaten eigentlich schon dieselbe Platte spielt, dass er Dortmund als Heimat bezeichnet, aber eben auch, dass er in Stuttgart sein will und nicht an den BVB denkt. Das einzig Neue ist im Grunde der Nebensatz, dass der BVB erst mal ein "extrem gutes Projekt" hinstellen müsse.

Und gerade dieser Nebensatz sollte zu denken geben. Schließlich impliziert er - wenig überraschend, dass es einerseits beim BVB derzeit kein extrem gutes Projekt gibt und andererseits, dass dieses Projekt bereits ohne ihn stehen müsste, selbst wenn er es dann am Ende mit Leben füllen soll. Im Moment scheint man daher philosophisch nicht auf einer Linie zu sein und gerade das halte ich für eine entscheidende Frage, ob man Mislintat bekommen kann oder nicht. Ansonsten glaube ich ihm, dass er Dortmund zwar als Heimat sieht, aber er sich zum VfB bekennt. Immerhin kennt man ja Mislintats Werdegang beim BVB und Arsenal und wie das dort jeweils lief, welche Absprachen nicht eingehalten wurden oder wie man früher oder später auseinanderdriftete. Ich schätze Mislintat daher so ein, dass er sich nicht nur selbst verwirklichen will, sondern erwartet, dass das so auch unabhängig von ihm der Weg ist, was er verwirklichen will. Das fände ich auch gut so.

Dass man Mislintat beim BVB zurück will, glaube ich davon abgesehen glatt. Auch mein Favorit wäre er, egal ob man dann irgendwelche Modelle mit Kehl schafft, wie in Wolfsburg oder Frankfurt, in denen die Kompetenzen, klar und an den jeweiligen Stärken orientiert, verteilt sind oder nicht. Bis dahin hat der BVB in meinen Augen aber erst mal für sich selbst zu beantworten, wohin er will. Das ist seit 2-3 Jahren jedenfalls nicht mehr besonders klar und ein weißes Blatt Papier, das die Kandidaten beschreiben sollen, sodass man am Ende das auswählt, was am besten klingt, hielte ich für wenig zielorientiert, vielleicht sogar gefährlich.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#2
Feb 22, 2021 - 12:07 PM hours
Zitat von monkeypunch87

Zitat von Matze_09

Meine präferierte Wahl wäre ganz klar Mislintat, ich denke zu ihm muss man nicht viel sagen.


Warum muss man zu ihm nicht viel sagen? In der Rolle des Sportdirektors fehlen mir bei ihm noch etwas die (langfristigen) Erfolge. Als Chefscout kann er ja gerne zurückkommen, ich weiß aber nicht, weshalb er die Zorc-Rolle erfolgreich ausfüllen könnte? Vielleicht magst du (oder wer anders) es mal etwas ausführen?


Im letzten Interview hatte er Zorc als seinen Mentor bezeichnet unter dem er 11 Jahre lang arbeiten durfte. D.h. er weiß sicherlich über Inhalte von Zorc seiner Arbeit bescheid und er kennt die Dortmunder Herangehensweise.
Er weiß also wie es im Verein läuft und brauch sicherlich keine lange Anlernphase.

Dazu arbeitet er zurzeit ja auch beim VFB sehr erfolgreich als Sportdirektor. Also man kann schon sagen, dass beim VFB die Transfers als auch der Trainer sitzen. Man richtet die Strategie geplant aus. Das fehlt uns ja leider seit einiger Zeit.

Ich schätze die Arbeit von Zorc sehr, aber der wirkliche Plan geht uns ja in Sachen Transfer seit einigen Jahren ab. Bzw. um es passiver zu sagen, die Pläne gehen nicht immer auf. Denke mit Schulz, Schürrle und Co hatte man sich andere Szenarien erhofft.

Sven ist dazu top vernetzt und sehr gut im Scouting unterwegs. Irgendwie habe ich daher auch die Hoffnung, dass wir vielleicht den einen oder anderen Flopp mit Ansage hinter uns lassen.

Inwieweit er Überzeugungsarbeit bei Spielern leisten kann weiß ich nicht. Die Stärke von Zorc sehe ich auch in seiner starken Persönlichkeit. Ich will jez nicht Menschfänger sagen, aber der Mann stellt schon was dar. Den Eindruck hatte ich analog zu Sven nicht auf dem selben Level.
Aber da könnte ich mir Kehl gut vorstellen. Dem traue ich Sozial Skills und die Entwicklung einer guten Chemie innerhalb des Vereins total zu.

Anhand meinen Ausführungen sehe ich Sven als guten Ersatz an und hätte keine Bauchschmerzen, wenn es denn so kommen sollte.

Natürlich ist Bobic auch ein Top Mann für die Position. Aber Sven sehe ich schon als besseren Fit an vor allen auch wegen seiner langen schwarz-gelben Vergangenheit.

Sind aber alles Couch Beobachtungen.

•     •     •

Es ist unerträglich, in welchem Maße die Unparteiischen, die nicht auf Wiederholung, Zeitlupen und sogar mathematische Berechnungen zurückgreifen können, öffentlich an den Pranger gestellt werden. Dies kann und sollte künftig verhindert werden« - Karl-Heinz Rummenigge 2014


"Es ist völlig ausgeschlossen, dass alle drei nächstes Jahr nicht für Borussia Dortmund spielen. Das kann ich ausschließen". Hans Joachim Watzke 2016




This contribution was last edited by TomChen on Feb 22, 2021 at 12:10 PM hours
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#3
Feb 23, 2021 - 3:10 PM hours
Carsten Cramer -> Vorstand der Geschäftsführung (mehr Verantwortung)
Fredi Bobic -> Vorstand Sport ab 2023 (wie in Frankfurt)
Sven Mislintat -> Sportdirektor ab Sommer 2022 (wie in Stuttgart)
Sebastian Kehl -> weiterhin Leiter der Lizenzspielerabteilung oder Abschied

Der Vorstand würde umgestaltet werden: Bobic übernimmt für den Bereich Sport, in dem er viel Kompetenz nachgewiesen und in Frankfurt sehr viel Gutes ins Rollen gebracht hat. Auch in Frankfurt arbeitet er sehr konstruktiv mit Sportdirektor Hübner zusammen - beim BVB dann hoffentlich mit Mislintat. Dass Bobic selbst den Schritt zurück auf den Sportdirektorposten macht, halte ich nicht für denkbar. Gleichzeitig wäre der Ersatz für Watzke in der Geschäftsführung da, der mehr sportliche Kompetenz in den Verein bringt ohne Mislintat auszubremsen.

Cramer würde im Vorstand mehr Verantwortung übernehmen, was auf Grund seiner Erfahrung mehr Sinn ergeben könnte, als einen Neuling direkt zur Nr. 1 zu machen.

Die Stärken von Mislintat wurden hier zur Genüge genannt - ich würde mich sehr freuen, wenn er sie wieder beim BVB einbringen würde. Da die Medienarbeit nicht unbedingt zu diesen Stärken gehört, würde Bobic doppelt Sinn ergeben.

Weiterhin stimme ich hier vielen zu, die Sebastian Kehl für noch nicht weit genug halten, um die Herausforderungen beim BVB zum jetzigen Zeitpunkt zu meistern. Ich halte es für sinnvoll, ihn in seiner jetzigen, untergeordneten Rolle zu belassen - so dass er Mislintat nicht in die Quere kommt, was diesem bestimmt nicht gefallen würde - oder ihn vorerst zu einem anderen Verein ziehen zu lassen, bei dem er sich möglicherweise (wie Mislintat, Bobic, ...) entwickeln kann.

Ich halte diese Lösung für ziemlich optimal, da ich mir davon viel Kompetenz und Entwicklungspotenzial insbesondere im Vergleich zur jüngeren Transferpolitik (abgesehen von den Toptalenten!) erhoffe. Mislintat und Bobic haben an ihren letzten/derzeitigen Wirkungsstätten viel Erfahrung sammeln und Potenzial nachweisen können. Gleichzeitig kennen beide den BVB aus ihrer Zeit im Verein, vor allem natürlich Mislintat. Die Romantik von Ehemaligen ist für mich kein maßgeblicher Punkt, allerdings wüssten die beiden ziemlich genau, was sie im Dortmunder Umfeld erwarten wird.

Über Feedback freue ich mich.
This contribution was last edited by capricorn on Feb 23, 2021 at 3:26 PM hours
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#4
Feb 23, 2021 - 7:35 PM hours
Zitat von DaLuz
Zitat von capricorn

Weiterhin stimme ich hier vielen zu, die Sebastian Kehl für noch nicht weit genug halten, um die Herausforderungen beim BVB zum jetzigen Zeitpunkt zu meistern.

Den Punkt finde ich im Vergleich zu Mislintat dann aber sehr zweifelhaft.

Letzterer hat auch nur sehr wenig Erfahrung als Sportdirektor. Kehl dagegen immerhin auch das spezifische UEFA-Studium und dann zu Zorcs Dienstende immerhin 4 Jahre lang intensiven Einblick in dessen tägliche Aufgaben. Das ist in meinen Augen mehr wert als 3 SpoDi Jahre in Stuttgart, denn der Druck, die jeweiligen Herausforderungen und auch die Voraussetzungen beim BVB und dem VfB sind dann doch schon sehr unterschiedlich.

Auch bei Heidel hieß es ja bspw. auf Schalke hinterher, der konnte die kleinen Transfers, wie sie in Mainz nötig waren, aber an den großen, teuren Transfers bei S04 hat er sich auch mangels Erfahrung verhoben.

Ernsthaft? Du vergleichst hier fast 10 Jahre Erfahrung als Chefscout beim BVB und Arsenal sowie 2 Jahre als Sportdirektor beim VfB mit einem Studienabschluss und ein paar Einblicke in die Aufgaben von Zorc?

1.) Einblicke: Mislintat hat 8 Jahre lange als Chefscout und dann später Kaderplaner sicherlich nicht besonders viel weiter von Zorc entfernt gearbeitet.

2.) Studiengang: Ein Studienabschluss an sich sagt erstmal überhaupt nichts aus über deine Fähigkeiten im Berufsalltag. Es kann vielleicht ein Indikator sein, dass du gewisses theoretisches Wissen hast, aber seien wir ehrlich die Wahrscheinlichkeit dass Mislintat nach 3 Jahren Sportdirektor beim VfB und Unmengen an Jahren im Fussballmanagement dieses Wissen nicht hat ist minimalst und wenn es in einigen Bereichen so sein sollte, dann ist zumindest die Anzahl an Gebieten wo Mislintat durch seine Berufserfahrung einen Vorteil grösser als die wo Kehl einen Vorteil hätte.

3.) BVB Anforderungen: Ja es stimmt dass unterschiedliche Vereine in unterschiedlichen Pools fischen und daher der Erfolg nicht zwingend übertragbar ist, aber 1. es ist ja nicht so als wenn Mislintat bisher nur bei Kleinstvereinen unterwegs sondern er hat mit Dortmund und Arsenal sehr wohl einschlägig Erfahrung und dann geht es 2. bei solchen Quervergleichen natürlich auch immer um die Situation so dass ein Manager bei Schalke auch einfach an den internen Widerständen scheitern kann.

4.) Innovation: Kehl hat in den letzten 15 Jahren nichts anderes gesehen als den BVB während Mislintat den BVB zwar auch kennt, aber eben auch Erfahrungen mit anderen Ansätzen gemacht. Gerade wenn man die doch grösseren Probleme der letzten Jahre in den Blick zieht wo man sich extra externe Berater wie Sammer hinzu holte, dann macht es wahrscheinlich sogar Sinn nicht weiterhin nur in der eigenen Suppe zu schwimmen. Davon abgesehen wüsste ich bisher nicht wofür Kehl steht, während Mislintat insbesondere mit matchmetrics schon gezeigt hat, dass er sehr auf innovative Ansätze setzt.

Zitat von DaLuz

Davon abgesehen halte ich einen Sportvorstand, einen SpoDi und einen Leiter Lizenzspieler für zu viele Positionen. Da ist vorprogrammiert, dass es irgendwann zu Grabenkämpfen um die Kompetenz käme.

Kann muss aber nicht. Ist immer eine Frage der Egos, der Führung und klaren Abgrenzung der Befugnisse.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#5
Feb 23, 2021 - 8:17 PM hours
Zitat von DaLuz

Kehl dagegen immerhin auch das spezifische UEFA-Studium und dann zu Zorcs Dienstende immerhin 4 Jahre lang intensiven Einblick in dessen tägliche Aufgaben. Das ist in meinen Augen mehr wert als 3 SpoDi Jahre in Stuttgart, denn der Druck, die jeweiligen Herausforderungen und auch die Voraussetzungen beim BVB und dem VfB sind dann doch schon sehr unterschiedlich.




Auf dieses "Studium" möchte ich mal etwas genauer eingehen, da es hier immer wieder mal als Qualifikationsnachweis auftaucht.

uefaacademy.com

Das ganze nennt sich "UEFA Executive Master for International Players (UEFA MIP)", besteht im wesentlichen aus 6 je einwöchigen Studiensessions. Der ganze "Studiengang" hat den Umfang von 60 ECTS-Punkten (ein normaler Bachelor Studiengang hat in der Regel 180 ECTS-Punkte, ein Master-Studiengang 120 ECTS-Punkt; die ECTS-Punkte geben in etwa den Lernaufwand an, 1 Punkt entspricht so ca. 25 Stunden).

Schriftliche Prüfungen gibt es -soweit ich das der Website entnehmen kann- keine. Am Schluss findet ein mündliches Examen in Form irgendeiner Präsentation statt. Über Durchfallquoten ist nichts bekannt. Das ganze kostet knapp 30.000 Euro.

Die Studieninhalte lesen sich ganz nett, bleiben aber recht oberflächlich nach meiner Auffassung.

In Summe sicherlich ein netter Zeitvertreib und auch mal ganz gut für Profis, wieder ein bisschen geistig in Bewegung zu kommen. Merkwürdig auch, dass es quasi keinerlei schriftliche Prüfungen gibt. Eine Gleichwertigkeit mit einem regulären BWL-, Management- oder Sportstudium gibt es aber nicht im Ansatz, weder vom Umfang, noch vom akademisch-inhaltlichen Anspruchslevel.

Auch den Lehrgang zum Fussballlehrer in Köln sehe ich als fachlich deutlich anspruchsvoller und schwieriger.

Diesen Lehrgang bei der Uefa zu belegen hat Kehl sicherlich ein paar interessante Einblicke und Aspekte des Geschäfts vermittelt, mehr aber auch nicht. Eine Qualifikation für eine leitende Funktion in einem 400 Mio.-Umsatz-Unternehmen stellt dieses UEFA-Studium nicht im Ansatz dar.

Diesem Studium darf man daher keine wirkliche Bedeutung bei der Beurteilung von Kehl's Qualifikation zukommen lassen. Viel wichtiger ist da für mich, was er bisher gemacht hat beim BVB und wie seine Vorstellungen bzw. sein Konzept aussehen würde.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#6
Feb 23, 2021 - 9:42 PM hours
Die Frage ist meiner Ansicht nach, wie sieht die zukünftige Organisationsstruktur im Sportbereich aus und welche Positionen möchte man im Verein haben: braucht man einen Head of Recruitment (Kaderplaner), Chefscout und/oder Sportdirektor... sind dies Aufgaben für Personalunion, etc.

Schaut man auf das Organigramm heute an, dann hat der BVB unter dem Teil "Sport" die Bereiche: Profifußball, Scouting, Amateure, Jugend und Nachwuchsleistungszentrum (Ricken).

Was sind die Aufgaben eines Sportdirektors? Beispielhaft beschrieben:
-Leitung, Steuerung und Koordination des Bereichs Leistungssport
-Kaderverwaltung
-Anti-Doping-Verantwortlicher
-Erstellung, Betreuung und Evaluation von Nachwuchssportkonzepten sowie Trainingskonzepten für den Leistungssport
-Akquise und Personalführung des Leistungssportpersonals (Trainer, medizinisches Personal, Betreuer etc.)
-Erstellen von Aus- und Weiterbildungsplänen für das Leistungssportpersonal
-Planung, Organisation und Begleitung von Leistungssportmaßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene
-Schnittstelle zu den Landesverbänden
-Etatplanung und Budgetverantwortung für den Leistungssport
-Sportfachliche Beratung von Gremien und Geschäftsführung
-Umsetzung und Abwicklung aller anfallenden Verwaltungsgeschäfte im Zusammenhang mit dem Spitzensportbetrieb

(quelle https://www.owayo.de/magazin/beruf-sportdirektor-alle-infos-zu-aufgaben-gehalt-ausbildung-de.htm#:~:text=Als%20Sportdirektor%20haben%20Sie%20Personalverantwortung,Abfahrt%20zu%20Trainingslager%20oder%20Ausw%C3%A4rtsspielen.)

Sven Mislintat hat ein sehr interessantes Interview beim SWR gegeben https://www.youtube.com/watch?v=UqdI_N1l1Xk . Er hat noch eine Doppelhaushälfte in DO - und kommt extrem sympathisch rüber, gerade wenn er über Auba und dessen Sozialisation spricht. In dem Interview stellt er nochmal raus, dass gerade die Spielerverpflichtung immer eine Teamarbeit ist. Zorc hat Mislintat damals viele Gespräche alleine führen lassen und Mislintat so auch gezielt entwickelt. In meinem laienhaften Blick von Außen ist damit auch eine Installation von Kehl (41) unter Mislintat (49) möglich - da beide sehr kommunikative Personen sind -und die klassische "Chefrolle" der Topdown bestimmt eher für die Mottenkiste ist. Und auch die Aufgabenbereiche ließen sich gut abstecken: Mislintat mit Wirkung vornehmlich extern für Scouting - Kehl für die Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften, also intern. Würde ggf. funktionieren - anders als mit Tuchel ... und ohne Oliver Torres. Zunge raus

•     •     •

"See you later..." Le crocodile
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#7
Feb 23, 2021 - 10:46 PM hours
Zitat von Nic
Diesen Lehrgang bei der Uefa zu belegen hat Kehl sicherlich ein paar interessante Einblicke und Aspekte des Geschäfts vermittelt, mehr aber auch nicht. Eine Qualifikation für eine leitende Funktion in einem 400 Mio.-Umsatz-Unternehmen stellt dieses UEFA-Studium nicht im Ansatz dar.

Ich denke, man muss diesen Studiengang weder überhöhen noch kleinreden. Es sind immerhin Management-Einblicke von Spitzen-Wirtschaftsinstituten.

Ja, es ist "nur" eine Grundlage - und niemand hat gesagt, dass es als alleinige Qualifikation ausreicht. Kehl hat in diesem Rahmen aber auch ein Praktikum bei der DFL absolviert, er hat in der DFB-Akademie gearbeitet.

Ich sehe bei ihm das große Ganze. 17 Jahre Profikarriere, 2 Jahre spezifische Management-Theorie und 4 Jahre Praxis an der Seite eines der erfolgreichsten SpoDis der Liga sind zB. Lichtjahre mehr Erfahrung, als Zorc sie bei seinem eigenen Amtsantritt hatte. 2022 hätte sich Kehl dann 6 Jahre lang (!) ganz konkret auf diese Position vorbereitet.

Die allermeisten erfolgreichen SpoDis in der Liga wurden ins kalte Wasser geworfen und haben keinen annähernd so langen Vorlauf wie Kehl gehabt. Eberl war davor 3 Jahre Nachwuchskoordinator. Brazzo hat gar keine Qualifikationen vorzuweisen. Bobic war ein Jahr Sportvorstand in Bulgarien, bevor er SpoDi in Stuttgart wurde. Heidel war Autohändler. Marcel Schäfer ist direkt nach dem Karrierende SpoDi in Wolfsburg geworden.

Was schließen wir daraus? Qualifikationen sind wohl generell überbewertet tongue und es wird sicherlich sehr darauf ankommen, was für eine Konstellation und was für eine Verteilung der Kompetenzen man sich vorstellt und wie Kehl und/oder Mislintat mit ihren unterschiedlichen Profilen in das angestrebte Konzept passen.

Ich wollte - wie gesagt - im Wesentlichen hervorheben, dass ich persönlich die Jahre als Scout und 2 Jahre als SpoDi nicht unbedingt höher bewerten würde als 17 Jahre als Profi und die Arbeit direkt an Zorcs Seite. Geeignet sind aber sicher sowohl Mislintat als auch Kehl und beide kennen den Verein in- und auswendig, das ist aus meiner Sicht mit das wichtigste.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#8
Feb 24, 2021 - 8:57 AM hours
Zitat von DaLuz
Zitat von Nic

Diesen Lehrgang bei der Uefa zu belegen hat Kehl sicherlich ein paar interessante Einblicke und Aspekte des Geschäfts vermittelt, mehr aber auch nicht. Eine Qualifikation für eine leitende Funktion in einem 400 Mio.-Umsatz-Unternehmen stellt dieses UEFA-Studium nicht im Ansatz dar.


Ich denke, man muss diesen Studiengang weder überhöhen noch kleinreden. Es sind immerhin Management-Einblicke von Spitzen-Wirtschaftsinstituten.


Kleingeredet habe ich nichts, sondern nur dargelegt, dass dieser Kurs bei der UEFA extrem weit von dem entfernt ist, was landläufig unter einem Studiengang verstanden wird, sowohl inhaltlich als auch vom fachlichen Anspruch her.

Was dort vermittelt wird ist sicherlich nett, die Inhalte klingen sehr oberflächlich und können auch gar nicht besonders in die Tiefe gehen bzw. ein akademisches Niveau haben. Der Zuschnitt ist dabei stark auf den Bereich Fussball/Sport getrimmt, von den klassischen Themen der betriebswirtschaftlichen Ausbildung werden dann auch nur eher die "soften" Themen angeschnitten. Finanzen bspw. scheinen völlig aussen vor zu sein.

Aufnahmekriterien scheinen ja überhaupt nicht vorhanden zu sein, ausser man war mal Spieler, Trainer oder Schiedsrichter auf internationalem Level im Bereich Fussball oder Futsal. Es könnte also auch Mario Basler teilnehmen, wenn er denn die knapp TEUR 30 zusammenbringt.

Wie gesagt es geht mir hier nur um eine Einordnung dieses Lehrgangs, der eben so gestaltet ist, dass er null Auswirkungen auf die Besetzung der Position bei uns haben darf.

Zitat von DaLuz
Ja, es ist "nur" eine Grundlage - und niemand hat gesagt, dass es als alleinige Qualifikation ausreicht. Kehl hat in diesem Rahmen aber auch ein Praktikum bei der DFL absolviert, er hat in der DFB-Akademie gearbeitet.


Dann wollen wir es doch mal -ausgehend von deinen Vorgaben- weder überbewerten noch unterbewerten und es als Grundlage sehen.

Zitat von DaLuz
Ich sehe bei ihm das große Ganze. 17 Jahre Profikarriere, 2 Jahre spezifische Management-Theorie und 4 Jahre Praxis an der Seite eines der erfolgreichsten SpoDis der Liga sind zB. Lichtjahre mehr Erfahrung, als Zorc sie bei seinem eigenen Amtsantritt hatte. 2022 hätte sich Kehl dann 6 Jahre lang (!) ganz konkret auf diese Position vorbereitet.


Wie war das mit nicht überbewerten? Da werden 6 Wochen eher oberflächliche Kurse dann direkt zu einem 2-jährigen Studium der Management-Theorie. Da werden aus 4 Jahren (bis 2022) in offizieller Funktion mal grob zu 6 Jahren konkreter Vorbereitung. Kehl hatte doch gerade während seiner Zeit nach der aktiven Spielerzeit mit seiner Familie eine Weltreise gemacht und wollte mal gezielt runterkommen. Da gibt es sogar Interviews dazu. Es ist also mitnichten so, dass er da stringent 2 Jahre massiven geistigen Input erhalten hat.

Zitat von DaLuz
Die allermeisten erfolgreichen SpoDis in der Liga wurden ins kalte Wasser geworfen und haben keinen annähernd so langen Vorlauf wie Kehl gehabt. Eberl war davor 3 Jahre Nachwuchskoordinator. Brazzo hat gar keine Qualifikationen vorzuweisen. Bobic war ein Jahr Sportvorstand in Bulgarien, bevor er SpoDi in Stuttgart wurde. Heidel war Autohändler. Marcel Schäfer ist direkt nach dem Karrierende SpoDi in Wolfsburg geworden.


Ja stimmt, aber als Heidel zu Mainz kam war das auch ein etwas anderer Club als heute, er konnte quasi mit dem Verein mitwachsen. Der Vergleich hinkt also. Zumal die Anforderungen damals ganz anders waren. Bobic hat ja auch gerade wegen seiner mangelnden Erfahrung so viel Lehrgeld beim VFB zahlen müssen. Er wurde dort quasi vom Hof gejagt und konnte sich seine Reputation erst bei der Eintrach aufbauen, obwohl er damals auch extrem kritisch beäugt wurde.

Zitat von DaLuz
Was schließen wir daraus? Qualifikationen sind wohl generell überbewertet tongue und es wird sicherlich sehr darauf ankommen, was für eine Konstellation und was für eine Verteilung der Kompetenzen man sich vorstellt und wie Kehl und/oder Mislintat mit ihren unterschiedlichen Profilen in das angestrebte Konzept passen.


Genau, die zugedachte Rolle ist entscheidend, da sind wir uns komplett einig. Für eine Art Teammanager mit eher organisatorischen Aufgaben und zur disziplinarischen Betreuung der Mannschaft ist ein gestandener Ex-Profi und Führungsspieler wie Kehl sicherlich eine sehr gute Wahl. Geht es aber stärker in Kaderplanung und Analyse sowie Scouting, ist ein Mann wie Mislintat sicher in der Pole. Hierbei bringt das Profitum m.E. wenig, gerade auf dem Level des BVB, da hier enorme analytische Fähigkeiten verlangt sind, die ein Ex-Profi nicht zwingend mitbringt. Weiterhin geht es da auch sehr stark um Netzwerke, welches Mislintat zweifellos hat. Bei Kehl ist dagegen die Frage im Raum, inwiefern er bereits in Zorcs Netzwerk reinkommen konnte bzw. ob er es dann "übernehmen" kann.

Beide kommen für mich dabei überhaupt noch nicht für eine Position in Frage, in der auch die wirtschaftliche Klammer stark um das Ganze drumherum gezogen werden muss (also so wie es Aki jetzt tut). Ich sehe beide sehr stark im sportlichen Bereich verortet, in anderes müssten sie reinwachsen, sofern sie es denn wollen.

Zitat von DaLuz
Ich wollte - wie gesagt - im Wesentlichen hervorheben, dass ich persönlich die Jahre als Scout und 2 Jahre als SpoDi nicht unbedingt höher bewerten würde als 17 Jahre als Profi und die Arbeit direkt an Zorcs Seite. Geeignet sind aber sicher sowohl Mislintat als auch Kehl und beide kennen den Verein in- und auswendig, das ist aus meiner Sicht mit das wichtigste.


Es kommt schlicht auf die zugedachte Rolle an. Ein User hatte es ja in einem Vorpost schon mal geschrieben und Anmerkungen zu möglichen Rollenprofilen gemacht, die dann auch wieder ganz andere Voraussetzungen und Eigenschaften von den Kandidaten verlangen.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#9
Feb 24, 2021 - 9:26 AM hours
Zitat von DaLuz
Zitat von Nic

Diesen Lehrgang bei der Uefa zu belegen hat Kehl sicherlich ein paar interessante Einblicke und Aspekte des Geschäfts vermittelt, mehr aber auch nicht. Eine Qualifikation für eine leitende Funktion in einem 400 Mio.-Umsatz-Unternehmen stellt dieses UEFA-Studium nicht im Ansatz dar.

Ich denke, man muss diesen Studiengang weder überhöhen noch kleinreden. Es sind immerhin Management-Einblicke von Spitzen-Wirtschaftsinstituten.

Ja, es ist "nur" eine Grundlage - und niemand hat gesagt, dass es als alleinige Qualifikation ausreicht. Kehl hat in diesem Rahmen aber auch ein Praktikum bei der DFL absolviert, er hat in der DFB-Akademie gearbeitet.

Ich sehe bei ihm das große Ganze. 17 Jahre Profikarriere, 2 Jahre spezifische Management-Theorie und 4 Jahre Praxis an der Seite eines der erfolgreichsten SpoDis der Liga sind zB. Lichtjahre mehr Erfahrung, als Zorc sie bei seinem eigenen Amtsantritt hatte. 2022 hätte sich Kehl dann 6 Jahre lang (!) ganz konkret auf diese Position vorbereitet.

Die allermeisten erfolgreichen SpoDis in der Liga wurden ins kalte Wasser geworfen und haben keinen annähernd so langen Vorlauf wie Kehl gehabt. Eberl war davor 3 Jahre Nachwuchskoordinator. Brazzo hat gar keine Qualifikationen vorzuweisen. Bobic war ein Jahr Sportvorstand in Bulgarien, bevor er SpoDi in Stuttgart wurde. Heidel war Autohändler. Marcel Schäfer ist direkt nach dem Karrierende SpoDi in Wolfsburg geworden.

Was schließen wir daraus? Qualifikationen sind wohl generell überbewertet tongue und es wird sicherlich sehr darauf ankommen, was für eine Konstellation und was für eine Verteilung der Kompetenzen man sich vorstellt und wie Kehl und/oder Mislintat mit ihren unterschiedlichen Profilen in das angestrebte Konzept passen.

Ich wollte - wie gesagt - im Wesentlichen hervorheben, dass ich persönlich die Jahre als Scout und 2 Jahre als SpoDi nicht unbedingt höher bewerten würde als 17 Jahre als Profi und die Arbeit direkt an Zorcs Seite. Geeignet sind aber sicher sowohl Mislintat als auch Kehl und beide kennen den Verein in- und auswendig, das ist aus meiner Sicht mit das wichtigste.

Für mich wäre die Schlussfolgerung, dass die Besetzung von äußerst wichtigen Positionen im Profifußball recht amatuerhaft entschieden wird. So ist mein Eindruck zumindest, da ich oft nicht nachvollziehen kann, warum gerade Sportdirektor XY die bestmögliche Entscheidung gewesen sein soll.

Mir scheint die wichtigste Aufgabe des Sportdirektors zu sein, einen starken Kader zusammenzustellen und einen passenden Trainer zu finden.
Das es für diese Kernkompetenzen ein Studium oder ähnliches geben würde, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich muss das meiste Wissen dafür in Eigenregie erarbeitet werden.
Als ehemaliger Profispieler hat man sicherlich schon eine gewisse Kompetenz. Allerdings würde ich das nicht überbewerten. Die "Analysen" der Profis machen auf mich nicht den Eindruck, als würden sie tiefes Verständnis für die Zusammenhänge besitzen.
Interessanter würde ich es daher finden, den Sportdirektor mit einem ehemaligen Trainer zu besetzen. Diese scheinen mir für diesen Job viel mehr Kompetenz als die Spieler zu besitzen.
Generell könnte ich mir aber gut vorstellen, dass es ein geeigneter Weg wäre, wenn sich die Sportdirektoren langsam hocharbeiten müssten. Sich beispielsweise erst im Amteursport beweisen, um dann über die dritte oder zweite Liga zu den Bundeligisten kommen und nach herstechender Arbeit schließlich bei einem Topclub landen.
Empfinde ich jedenfalls als krasse Diskrepanz, was für einen langen, extrem schwierigen Weg die Spieler bis zum Profi gehen müssen und wie wenig der ein oder andere vorzuweisen hatte, bevor er Sportdirektor wurde. Dabei ist der Posten des Sportdirektors vermutlich sogar die wichtigste Position in den Vereinen.

An dem Plan mit Kehl gefällt mir aber, dass er eine lange Zeit mit Zorc zusammenarbeitet. Denn ich denke, es ist auch ein wichtiger Punkt, das gute Netzwerk von Zorc zu übernehmen und von dessen Erfahrungen zu profitieren.
Zorc Nachfolger | Sportdirektor 2022 |#10
Feb 24, 2021 - 10:24 AM hours
Zitat von gelbschreib
Zitat von mba123

Zitat von DaLuz

Zitat von Nic

Diesen Lehrgang bei der Uefa zu belegen hat Kehl sicherlich ein paar interessante Einblicke und Aspekte des Geschäfts vermittelt, mehr aber auch nicht. Eine Qualifikation für eine leitende Funktion in einem 400 Mio.-Umsatz-Unternehmen stellt dieses UEFA-Studium nicht im Ansatz dar.

Ich denke, man muss diesen Studiengang weder überhöhen noch kleinreden. Es sind immerhin Management-Einblicke von Spitzen-Wirtschaftsinstituten.

Ja, es ist "nur" eine Grundlage - und niemand hat gesagt, dass es als alleinige Qualifikation ausreicht. Kehl hat in diesem Rahmen aber auch ein Praktikum bei der DFL absolviert, er hat in der DFB-Akademie gearbeitet.

Ich sehe bei ihm das große Ganze. 17 Jahre Profikarriere, 2 Jahre spezifische Management-Theorie und 4 Jahre Praxis an der Seite eines der erfolgreichsten SpoDis der Liga sind zB. Lichtjahre mehr Erfahrung, als Zorc sie bei seinem eigenen Amtsantritt hatte. 2022 hätte sich Kehl dann 6 Jahre lang (!) ganz konkret auf diese Position vorbereitet.

Die allermeisten erfolgreichen SpoDis in der Liga wurden ins kalte Wasser geworfen und haben keinen annähernd so langen Vorlauf wie Kehl gehabt. Eberl war davor 3 Jahre Nachwuchskoordinator. Brazzo hat gar keine Qualifikationen vorzuweisen. Bobic war ein Jahr Sportvorstand in Bulgarien, bevor er SpoDi in Stuttgart wurde. Heidel war Autohändler. Marcel Schäfer ist direkt nach dem Karrierende SpoDi in Wolfsburg geworden.

Was schließen wir daraus? Qualifikationen sind wohl generell überbewertet tongue und es wird sicherlich sehr darauf ankommen, was für eine Konstellation und was für eine Verteilung der Kompetenzen man sich vorstellt und wie Kehl und/oder Mislintat mit ihren unterschiedlichen Profilen in das angestrebte Konzept passen.

Ich wollte - wie gesagt - im Wesentlichen hervorheben, dass ich persönlich die Jahre als Scout und 2 Jahre als SpoDi nicht unbedingt höher bewerten würde als 17 Jahre als Profi und die Arbeit direkt an Zorcs Seite. Geeignet sind aber sicher sowohl Mislintat als auch Kehl und beide kennen den Verein in- und auswendig, das ist aus meiner Sicht mit das wichtigste.

Für mich wäre die Schlussfolgerung, dass die Besetzung von äußerst wichtigen Positionen im Profifußball recht amatuerhaft entschieden wird. So ist mein Eindruck zumindest, da ich oft nicht nachvollziehen kann, warum gerade Sportdirektor XY die bestmögliche Entscheidung gewesen sein soll.

Mir scheint die wichtigste Aufgabe des Sportdirektors zu sein, einen starken Kader zusammenzustellen und einen passenden Trainer zu finden.
Das es für diese Kernkompetenzen ein Studium oder ähnliches geben würde, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich muss das meiste Wissen dafür in Eigenregie erarbeitet werden.
Als ehemaliger Profispieler hat man sicherlich schon eine gewisse Kompetenz. Allerdings würde ich das nicht überbewerten. Die "Analysen" der Profis machen auf mich nicht den Eindruck, als würden sie tiefes Verständnis für die Zusammenhänge besitzen.
Interessanter würde ich es daher finden, den Sportdirektor mit einem ehemaligen Trainer zu besetzen. Diese scheinen mir für diesen Job viel mehr Kompetenz als die Spieler zu besitzen.
Generell könnte ich mir aber gut vorstellen, dass es ein geeigneter Weg wäre, wenn sich die Sportdirektoren langsam hocharbeiten müssten. Sich beispielsweise erst im Amteursport beweisen, um dann über die dritte oder zweite Liga zu den Bundeligisten kommen und nach herstechender Arbeit schließlich bei einem Topclub landen.
Empfinde ich jedenfalls als krasse Diskrepanz, was für einen langen, extrem schwierigen Weg die Spieler bis zum Profi gehen müssen und wie wenig der ein oder andere vorzuweisen hatte, bevor er Sportdirektor wurde. Dabei ist der Posten des Sportdirektors vermutlich sogar die wichtigste Position in den Vereinen.

An dem Plan mit Kehl gefällt mir aber, dass er eine lange Zeit mit Zorc zusammenarbeitet. Denn ich denke, es ist auch ein wichtiger Punkt, das gute Netzwerk von Zorc zu übernehmen und von dessen Erfahrungen zu profitieren.


Das Netzwerk könnte genausogut auch ein bereits als SpoDi arbeitender Kandidat übernehmen. Zumal so jemand meist bereits auch ein umfangreiches eigenes Netzwerk hat. Zumindest die Teile kann er übernehmen, die nicht nur rein an persönliche Beziehungen geknüpft sind, sondern im BVB bestehen. Ein Ex-Trainer kann eventuell auch Sinn ergeben, aber ich glaube, das funktioniert nur bedingt, da dieser sich da von eigenen sportlichen Vorstellungen lösen müsste um sich auf den Trainer einzulassen - oder aber, SpoDi (Ex-Trainer), Trainer, bzw. der ganze Verein teilen die gleichen sportlichen Vorstellungen.
Letztlich stimme ich Dir zu: Da wird viel entschieden, weil jemand mal gekickt hat. Das ist erstmal nicht zwangsläufig verkehrt wenn es nicht nur bei diesem Argument bleibt, aber wenn ich die Wahl habe zwischen einem bereits erfolgreich Arbeitenden Sportlichen Leiter mit Berufsbackground Spieleranayltik und einem ehemaligen Kicker, der hier und da mal hospitiert und ansonsten den Kader im Alltag betreut, dann komme ich auf eine ziemlich eindeutige Schlussfolgerung.

Generell stimme ich dir zu.

Bezüglich des Netzwerks bezog ich mich auf den Fall, dass der Kandidat noch nicht so sehr im Profibereich Fuß gefasst hat.
Ehrlich gesagt, weiß ich aber kaum etwas über diese Netzwerke. Vermutlich belibt davon sowieso das meiste im Verein erhalten, auch wenn der Sportdirektor geht. Aber vielleicht hängt es auch sehr von der Arbeitsweise ab und es gibt Sportdirektoren die viele persönliche Kontakte außerhalb des Vereins nutzen. Keine Ahnung.

Ansonsten würde ich, genauso wie Du, jemanden bevorzugen, der schon Sportdirektor ist und erfolgreich im Profifußball arbeitet. In diesem Fall also Mislintat.

Allerdings muss der "Talentweg" nicht falsch sein. Wenn man Kehl besondere Fähigkeiten zum Sportdirektor attestiert, kann er auch ohne entsprechende Erfahrung der bessere Kandidat sein.
Der Vergleich mit Spielertransfers hinkt zwar, aber dort ist es ganz klar, dass nicht unbedingt der Spieler der beste Kandidat ist, der bereits in der Bundesliga erfolgreich ist. Ein Talent, das gerade am Anfag der Karriere steht, war besonders bei uns oftmals die bessere Wahl.
Bei Kehl habe ich aber leider bisher nichts gesehen, was ihn nun besonders geeignet zum Zorc-Nachfolger machen würde. Das liegt natürlich daran, dass fast alles intern abläuft und ich nur wenig Kehl gehört habe.
Ich hätte mir dann aber gewünscht, dass dann die ein oder andere messerscharfe Analyse dabei gewesen wäre oder dass er erkennbar das Heft des Handelns in die Hand genommen hätte (ok, ist eine Floskel) und er damit irgendetwas positiv beeinflusste.

Das eigentliche Problem ist dann für mich, dass Kehl zumindest öffentlich wenig Überzeugendes angeboten hat. Mich hätte er beispielsweise mit großem Hintergundwissen überzeugen können. Wenn er komplexe Zusammenhänge erläutern würde und die Entscheidungen beim BVB nachvollziehbar erklären könnte, hätte er mich wahrscheinlich schon gewonnen. Dann bräuchte ich keinen Mislintat.
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