Spätzle(s)-Frage der Woche: Das Ruder nochmal herumreißen?

Der Februar ist rum und aus "Den Februar geben wir Thomas Schneider noch" wurde "Warum ist der Schneider nicht schon weg?" und aus "klarer Rückendeckung" wurde "sacken lassen" und "beraten". Schlechter konnte der vergangene Monat für den VfB wohl kaum noch laufen und so wird das Umfeld unruhiger, die Führung unsicherer, die Mannschaft verunsicherte und die Stellungsnahmen unklarer. Das einzige, was klar heraussticht ist die mangelhafte Punkteausbeute unserer Mannschaft.

Eine kleine Geschichtsstunde: Nach diesem bitterbösen 23. Spieltag haben stehen wir mit 19 Punkten und -13 Toren stehen wir sogar noch knapp schlechter da, als am Tiefpunkt der jüngeren Vergangenheit. In der Saison 2010/11 stand unser VfB ebenfalls kurz vor dem Abstieg mit 19 Punkten und -7 Toren nach 23 Spieltagen. Damals schaffte Bruno Labbadia das, womit wohl nur die wenigsten (unter seiner Führung) gerechnet hätten und sicherte dem VfB den Klassenerhalt, indem er am Ende mit guten 42 Punkten die Saison beendet.

Nachdem wir nun Vereinsnegativrekord um Vereinsnegativrekord knacken, scheint eine solche Kraftleistung - auch angesichts des schweren Saisonfinales - doch sehr unwahrscheinlich und so beginnt nun das Rechnen, das Vermuten und das Schauen auf die Konkurrenz. Denn glücklicherweise läuft diese Saison doch einiges für den VfB und um uns herum sammelt sich die geballte Inkompetenz, so dass wir uns - aller Negativserien zum Trotz - derzeit noch nicht mal auf einem Abstiegsplatz befinden. Und so unerreichbar die 40 Punkte Grenze auch scheint, so könnten schon 2,3 Siege gegen direkte Konkurrenten reichen, um mit Biegen und Brechen die Klasse zu halten. Die Aussichten stehen derzeit nicht mal schlecht, dass wir dieses Jahr einen Nichtabsteiger mit einer historisch geringen Punktzahl erleben und warum sollte das dann nicht der VfB sein?


Doch auch dafür werden Punkte benötigt und so stellt sich im Angesicht der kommenden direkten Duelle vorallem die Frage: Schafft der Verein es nochmal das Ruder rumzureißen? Können sich die Spieler aus diesem Negativtrott befreien oder verlassen sie am Ende nur noch das sinkende Schiff? Bleibt Schneider der schlechteste VfB-Trainer der Vereinsgeschichte oder erleben wir unter ihm neben sympathischen Pressekonferenzen auch Erfolge? Oder erleben wir den Ausbruch aus dem Trott unter einem neuen Trainergesicht? Den Feuerwehrmann, der uns rettet oder gar in die Zukunft führt? Oder doch den Feuerwehrmann, der am Ende auch nichts mehr ausrichten kann?

Vor den wichtigen und auch entscheidenden direkten Duellen stellt sich also nur die Frage: Erleben wir in Stuttgart auch nächste Saison (zumindestens auf dem Papier) erstklassigen Fussball?