Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren

Jul 1, 2009 - 10:30 PM hours
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#81
May 14, 2013 - 10:27 PM hours
Quote from LFC-Fan_77:
Quote from Mandzu_10:

Finde der Vergleich mit Island passt hier ganz gut. Die haben noch weniger Einwohner und keine besseren Möglichkeiten. Man muss die Clubs überzeugen in die Jugend zu investieren. Zudem muss die Jugend leistungswilliger werden.
Zudem sollten nur 10 Mannschaften in der 1. Liga spielen. Das ist völlige ausreichend. Die guten Teams könnten evtl. Profis bzw. Halb-Profistum anbieten.


Da gibt es aber dann klare sozio-ökonomische Unterschiede! In Luxemburg geht die Schulbildung halt vor dem Sport, wenn man einen festen Job für 40 Jahre und dann noch neben der Arbeit mit seinem Hobby 1/3 seines Gehaltes (im Regelfall) dazuverdienen kann, mit einem Aufwand von 5 Trainings pro Woche, werden die Spieler wohl keinen Ehrgeiz entwickeln sich für weniger Geld mehr anzustrengen!
In Island ist die Aussicht durch Sport zu Wohlstand doch grösser als in Luxemburg...

Unsere Jugendspieler können in der Regel bis U14/15 mithalten, dann geht es massiv bergab, weil sich dann die Spreu vom Weizen trennt.
In England ist Profi-Fussball gar ein Ausbildungsberuf!


Mag sein, dass es den Menschen zu gut geht. Dann wird man gemütlich.
Was verdient man denn so im Durchschnitt mit dem Fußball in Luxemburg. Wird in jedem Verein 5mal die Woche trainiert oder nur in den Spitzenclubs?
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#82
Jul 5, 2019 - 10:53 PM hours
Ich wollte mal diesen Thread wieder hoch holen, weil er vor 4 Tagen 10 Jahre alt geworden ist. Da man sich vor zehn Jahren gefragt wie der luxemburgische Fußball heute aussehen wird, ist es aus meiner Sicht so weit eine Bestandsaufnahme zu machen. Ich hoffe, meine Initiative stößt auf Interesse. smile

BGL-Ligue:

Der Traum von einer Profiliga ist Stand heute immer noch ein Traum geblieben. Aber es wurden bei vielen Vereinen in der 1. Liga Schritte hin zu einer Semi-Professionalisierung genommen. Erste Erfolge auf internationaler Ebene wurden verbucht und das Niveau der Liga hat in den letzten zehn Jahren zugenommen. Wenn man vor zehn Jahren glücklich war wenn ein luxemburgischer Verein eine Qualifikationsrunde überstanden hat, kann man im Jahr 2019 mit Stolz berichten, dass Düdelingen es bis in die Europa League-Gruppenphase geschafft hat. Erfreulicherweise ist es nicht nur ein Verein, der solche Erfolge vorweisen kann. Mit Niederkorn und Differdingen haben zwei Mannschaften es auch in die EL-Playoffs geschafft. Im Jahr 2019 kann man behaupten, dass das Überstehen mindestens einer Qualifikationsrunde für unsere Mannschaften fast zur Normalität geworden ist. Ein weiterer Fortschritt in der BGL-Ligue, dass es vergleichsweise mehr luxemburgische Jugendspieler spielen, die dann später ins Ausland transferiert werden und dort auch Erfolg haben (Paradebeispiel Olivier Thill). Des Weiteren hängen die luxemburgischen Vereine weniger von abgehalfterten Profis aus Amnéville und Co. ab als vor 10 Jahren. Die BGL-Ligue ist für Regionalligaspieler, belgische Zweitligisten und teilweise Ligue 2-Spieler, die im besten Alter sind, attraktiv geworden. Auf jeden Fall können sich die Erfolge der letzten 10 Jahren sehen lassen.

Nichtdestotrotz gibt es auch Negativpunkte, die man ansprechen sollte. Die Stadien sind bis auf Differdingen immer noch dieselben als vor 10 Jahren. Klar wurde hier und da renoviert wie zum Beispiel auf dem Gaalgebierg, aber im großen Ganzen frieren sich die Zuschauer im Stehen bei Bratwurst und Bier immer noch den Arsch ab. Die technische Errungenschaft der Rasenheizung ist noch in kein luxemburgisches Stadion eingezogen, was zu einer lächerlich langen Winterpause von fast 3 Monaten führt. Dieser fehlende Komfort schlägt sich auch in den niedrigen Zuschauerzahlen nieder. Das Problem der fehlenden Stadionstruktur hat auch Einfluss auf unsere Europapokalteilnehmer, die spätestens in der 3. Qualirunde nach Differdingen und Luxemburg ausweichen müssen. Hier wäre es wünschenswert wenn man in Esch und Düdelingen Stadien mit 5000 Sitzplätzen bauen würde, damit es in Zukunft zu keinen Terminproblemen kommt. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass außer den Big 5 keine andere Mannschaft die Chance auf die Europapokalplätze hat. Das heißt im Klartext, dass das Niveau in der Spitze gut ist, aber ab Platz 6-7 fängt das Niveau an zu sinken. Teilweise fallen die letzten beiden Mannschaften erheblich ab wie man letzte Saison bei Rümelingen oder noch extremer bei der US Esch vor 2-3 Jahren beobachten konnte. Und doch finde ich persönlich, dass 14 Vereine in der höchsten Liga mittelfristig der richtige Weg ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Niveau in 4-5 Jahren in den Top 14 relativ gleich sein wird, da einfach mehr Geld und besser ausgebildete Luxemburger im Umlauf sein werden.
Ein weitere Trend ist die Allmacht des Flavio Becca. Vor zehn Jahren hatte er in seinem Sportimperium nur den F91 Düdelingen. Im Jahr 2019 sind es alleine im Fußball Düdelingen, Hesperingen, Virton und den großen 1. FC Kaiserslautern...Momentan hat dieses Konstrukt für den luxemburgischen Fußball mehr Vor-als Nachteile, aber ich sehe solche Imperien eher kritisch, da sie potenziell wettbewerbsverzerrend sein können. Auf jeden Fall wird diese Entwicklung sehr spannend zu beobachten sein und wer weiß was in 5-10 Jahren daraus geworden ist.


Nationalmannschaft:

Erfreulicherweise gibt es zur Nationalmannschaft fast durchweg positive Resultate zu vermelden. Man kann getrost von der besten Nationalmannschaft aller Zeiten sprechen ohne unsere Legenden aus den 60-Jahren zu nahe treten zu wollen. Die Eröffnung der nationalen Fußballschule ist ein großer Erfolg und der Nationaltrainer Luc Holtz kann aus einem breiten Pool von Profispieler schöpfen, die nicht mehr eingebürgert werden wie ein Guy Blaise oder ein Sébastien Rémy. Unsere Spieler spielen in den Topligen in Deutschland, Frankreich, Russland, Schweiz, Schweden und Polen. Zur Saison 19/20 spielen in den vier höchsten Ligen in Deutschland mindestens ein Luxemburger. Letztes Jahr hat man mit 82 die beste Platzierung aller Zeiten in der Weltrangliste innegehabt und die meisten Nationalspieler sind noch keine 23 Jahre alt. Und unsere Jungs sind jetzt schon in der Lage mit den besten europäischen Nationalmannschaften mitzuhalten und eine Qualifikation zu einem großen Turnier ist in Reichweite. Die Zukunft der Nationalmannschaft sieht auf jeden Fall rosig aus. Wer hätte das vor 10 Jahren für möglich gehalten?
This contribution was last edited by Promillionaer on Jul 5, 2019 at 10:57 PM hours
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#83
Jul 8, 2019 - 1:10 PM hours
Mal eine Frage :;
War es nie eine Überlegung das bsw. Luxenburger Vereine ähnlich wie die Lichtensteiner Vereine in der Schweizer Liga oder die Vereine aus Wales in der PL genauso bsw. in den Niederlanden / Belgien in einer BeNeLux Liga eingegliedert zu spiele (oder auch nur in einem Land) oder evtl. auch in der Regionalliga Südwest mit späteren Aufstiegschancen 3 bzw. 2 Liga um so Proffessionellere Strukturen zu bekomen und zu wachsen ?

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Meine Vereine , Eintracht Braunschweig
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#84
Jul 8, 2019 - 5:33 PM hours
In Virton wurde ja bereits eine Luxemburger Außenstelle in Belgien gegründet zwinker

In Liechtenstein gibt es zu wenig Vereine für eine eigene Liga. Cardiff und Swansea, die in England spielen, sind keine wirklichen waliser Vereine, in diesen Städten sprechen die meisten Menschen Englisch und kein Walisisch. In Luxemburg wird man kaum auf die eigene Liga und damit die Chance auf internationalen Fußball verzichten.

Es ist auch die Frage, ob es für z.B. Düdelingen ein Mehrwert wäre, in der Regionalliga Südwest in Deutschland bis nach Balingen oder Ulm zu gurken. Die Mehrheit der Vereine würde da kaum profitieren.

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What part of our history is reinvented and under rug swept?
What part of your memory is selective and tends to forget?
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#85
Jul 12, 2019 - 4:19 PM hours
Zitat von Hucky
Mal eine Frage :;
War es nie eine Überlegung das bsw. Luxenburger Vereine ähnlich wie die Lichtensteiner Vereine in der Schweizer Liga oder die Vereine aus Wales in der PL genauso bsw. in den Niederlanden / Belgien in einer BeNeLux Liga eingegliedert zu spiele (oder auch nur in einem Land) oder evtl. auch in der Regionalliga Südwest mit späteren Aufstiegschancen 3 bzw. 2 Liga um so Proffessionellere Strukturen zu bekomen und zu wachsen ?


Es gab wohl immer mal wieder solche Überlegungen. Auch über eine BENELUX-Liga mit Belgien und den Niederlanden wurde mal spekuliert, konkret wurde das alles jedoch nie.

Die Luxemburgische U19-Auswahl spielte mal ne Zeit lang in der deutschen Liga mit, das Projekt wurde aber auch recht schnell wieder eingestampft.
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#86
Sep 25, 2019 - 10:22 AM hours
Schon interessant: der Thread ist von 2009 - anno 2019 ist die Nationalmannschaft stark wie nie und F91 Dudelange ist zweimal am Stück ins Hauptturnier des Europapokals - der Europa League eingedrungen. Inbesondere letzteres ist schon eine ziemliche Ueberraschung (tm.de beziffert Dudelange mit 4 Mio. Euro)

FOLA, Jeunesse Esch und Niederkorn überstehen ebenfalls oft eine oder gleich mehrere Runden des Europapokals im Frühsommer, allem voran Progres Niederkorn dürfte in Zukunft eine Rolle spiele, man hat viele kleine Sponsore die investieren und einen ordentlichen Support/Fanbase.

Das Szenario dass eines oder mehrere Top Teams in Frankreich, Belgien oder Deutschland Fuss fassen könnten ist denkbar, (siehe FC Vaduz), allerdings zweifle ich an der Umsetzbarkeit eines solchen Unterfanges, man könnte sie ja kaum einfach so in der dritten Liga oder den Regionalligen eingliedern.

Natürlich darf man auch die UEFA-Gelder nicht vergessen, Jeunesse hat seit 2010 immerhin über 1. Mio. durch die Europa League verdient, FOLA knapp 3 Mio, selbst Niederkorn hat in den letzten 3 (!) Saisons über 2 Mio. eingenommen. Von Dudelange will ich nicht reden: letztes Jahr alleine über 4. Mio Euro, und jetzt hat man schon zur Saison 2019/20 mehr eingenommen - alleine der Sieg gegen APOEL brachte dem Club satte 570000 EUR. Die 4 Quali-Runden samt erfolgreichem Einzug in die Gruppenphase waren ebenfalls knapp 4 Mio. wert. Diese Szenario wäre bei einer Professionalisierung im Ausland kaum denkbar, lediglich ein Pokalsieger könnte dann noch am EL-Wettbewerb teilnehmen, da müssten dann aber auch beide Verbände zustimmen damit das so läuft wie beim FC Vaduz der quasi jedes Jahr durch das Hintertürchen Liechtenstein-Cup in die Europa League stösst.

Der luxemburgischen Fussballnationalmannschaft sage ich eine rosige Zukunft voraus und die wird über die Jahre auch wohl ziemlich souverän Gast der ein oder anderen EM. Die Jugendarbeit ist sehr gut und der Verband arbeitet mir ihren Mitteln sehr gut (glaube die haben ein Jahresbudget von einem mittleren einstelligen Millionenbetrag) Die Sponsoren scheinen stabil und langjährig zu bleiben, der Betreuerstab und der Chefcoach sind absolut top - Luc Holtz würde auch im Profibereich sicherlich problemlos eine Anstellung finden wenn er wollen würde.
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#87
Sep 27, 2019 - 9:53 AM hours
Da mag viel wahres dran sein, man sollte sich aber nicht blenden lassen. Dass Luxemburg Gast bei einer EM oder WM sein wird, würde ich nicht ausschließen, ein Dauerzustand wird das aber nicht werden, dafür ist man zu klein und der Sport Nebensache.

Das NLZ des Verbandes leistet tatsächlich gute Arbeit gemessen an den Ergebnissen, aber a) schlafen andere Nationen auch nicht und b) gehen stetig Toptalente an vermeintlich größere Nationen verloren. Dass sich das ändern wird, sehe ich aktuell nicht.

Die Liga profitiert davon, dass inzwischen etwas hochkarätigere ausländische Spieler in den luxemburgischen Vereinen aktiv sind. Wirklich von Dauer kann ein Aufschwung aber nur sein, wenn er sich wirtschaftlich trägt und kein reines Mäzenatentum ist. Niederkorn macht das tatsächlich gut, zumal dort gute Breitenwirkung stattfindet. Trotzdem werden diese Strukturen keinen Profifußball tragen. Es kann nur darum geben, Standards aufzubauen, um das Niveau der BGL-League im Vergleich mit den Konkurrenten im Europapokal auf einen vernünftigen Stand zu bringen.

Der F91 taugt m.E. als Beispiel für einen Aufschwung der Liga nur bedingt. Mit Ausnahme von Sinani und 1-2 weiteren Spielern wurden die relevanten Leistungsträger nicht in Luxemburg ausgebildet oder geformt, sondern wie Stolz, Couturier und Co. von ausländischen Profiteams angelockt. Das spricht zwar für wirtschaftliche Potenz (des Investors), aber nicht zwingend für die Qualitätssteigerung des luxemburgischen Fußballs.

Kurzum: positiver Trend ja, massive Steigerungen für die Zukunft eher nein.

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Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#88
Apr 21, 2020 - 3:23 PM hours
Nachdem wir ja in den vergangenen Monaten über den hiesigen Fußball der letzten zehn Jahren diskutiert haben, fände ich es interessant über den Luxemburger Fußball der nächsten 10 Jahren zu reden. Wie seht ihr die Entwicklung der Liga und der Nationalmannschaft bis 2030?

Liga:

Die Liga wird im Laufe der nächsten Jahre immer weiter professionalisiert, aber reine Profimannschaften werden wir auch 2030 noch nicht sehen. Der Serienmeister Düdelingen wird sich im Mittelfeld der Liga wiederfinden. Andere Mannschaften werden auch in der Zwischenzeit Titel gesammelt haben. Ob die Liga immer noch im selben Modus gespielt werden wird wie 2020 ist unwahrscheinlich, weil die großen Vereine in der LFL das Sagen haben. Wahrscheinlich wird sich eine Liga mit 12 Teams und mit Playoffs bilden um die Leistungsdichte zu erhöhen. Die Kaderstärken der Vereine werden allgemein sinken um mehr Vollzeitprofis zu engagieren. Die Mannschaften werden zur Hälfte aus Profis bestehen während die besten einheimischen Jugendlichen die Kader auffüllen. Die FLF mit einem neuen Präsident werden das veraltete Transfersystem endlich internationalen Standards anpassen. Auch die Saison an sich wird anders strukturiert sein. Es wird bis Weihnachten durchgespielt und die Winterpause endet Mitte Januar. Im Europapokal werden sich die luxemburgischen Teilnehmer in der neugeschaffenen UEFA Europa Conference League etablieren. Teilweise werden sie es bis ins Viertelfinale schaffen. Wegen des erfolgreichen Abschneidens luxemburgischer Teams im internationalen Geschäft werden die Vereine gezwungen neue Stadien zu bauen da das neue Stadion alleine nicht genug ist um alle Mannschaften zu beherbergen.

Nationalmannschaft:

Unsere goldene Generation ist im besten Fußballalter angekommen und werden in den Qualifikationsrunden immer besser abschneiden. 2024 werden die Jungs die Früchte ihres Erfolgs ernten und fahren zur EM zu unseren deutschen Nachbarn. Luxemburg erlebt ein Sommermärchen und feiern unsere Jungs ab, die im Achtelfinale knapp die Segel streichen müssen. Luc Holtz wird nach dem Turnier in einer emotionalen Pressekonferenz seinen Rücktritt erklären und man wird Manu Cardoni als Nachfolger präsentieren. Unsere Spieler werden in Zukunft alle in den großen Ligen spielen. Spieler aus der BGL Ligue werden kaum noch Chancen haben sich in der Nationalmannschaft zu etablieren. Unsere Mannschaft wird sich in diesem Jahrzehnt endgültig im europäischen Mittelfeld festsetzen. Das Ziel wird in den folgenden Jahren sein sich für eine WM zu qualifizieren.


Was meint ihr?
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#89
Apr 24, 2020 - 4:15 PM hours
Hole meine Glaskugel raus. Auf nationaler Ebene wird sich einiges tun: die kürzlich aufgestockte Liga auf 2 weitere Teams wird zwar zur Saison 2020/21 durchgeführt, muss aber in den folgenden Spielzeiten einige Experimente über sich ergehen lassen die mal mehr, mal weniger Früchte tragen werden. Das Leistungsniveau der "BGL-Ligue" wird sich langsam, aber kontinuierlich noch ein wenig steigern und es wird wieder spannende Kämpfe um die Meisterschaft geben bzw. um die Europapokal-Plätze geben. Die Fussballschule wird weiterhin Früchte tragen und es werden viele junge nationalen Talente die BGL-Ligue mächtig aufmischen bevor sie möglicherweise ins Ausland wechseln. Clubs wie Progres Niederkorn werden weiter auftrumpfen und auch über viele Spielzeiten konstant ob bleiben da man viele verschiedene Sponsoren hat (einzelne "Abspringer" wären zu verkraften) und beispielsweise nicht von einem Mäzen abhängig ist.

Der nationale Verband - die FLF nutzt die Fertigstellung des neuen Nationalstadions um den luxbg. Fussball und den internationalen Wettbewerb besser zu vermarkten. Bei den Quali, Nations League und Freundschaftsspielen werden nun bis zu 25% mehr Zuschauer kommen als bisher ins altehrwürdige Josy-Barthel. Durch schöne Abo-Modelle und Rahmenprogramm werden neben den echten Fans auch neue Zielgruppen erschlossen und abgesehen von den Sold-Out Spielen gegen die grossen europäischen Teams wird man nun auch mindestens 3000 Zuschauer in den "Léiwen Park" locken wenn es gegen Kosovo oder Finnland geht. Es wird ein kostenloses Eröffnungsspiel in einer vollen Bude geben.

Dennoch verfehlt die Nationalmannschaft trotz ordentlicher Leistung die Quali zur WM 2022 und UEFA EURO 2024, zwar ist die "goldene Gen" (ich nenne sie die "Durchbruch-Gen des luxbg Fussballs") nun super eingespielt, aber es fehlt noch ein waschechter Knipser und die internationale Konkurrenz schläft nicht. Zum Ende des Jahrzehntes geht der eben genannte Durchbruch mit AllStars gemischt mit neuen jungen Spielern dank guter Nchwuchsarbeit aber weiter und die Nationalmannschaft hat einen Marktwert von 30 - 50 Mio. Euro und wird bei den beiden letzten Quali-Turnieren zweistellig Punkten und dem Play-Off Platz zur UEFA Euro 2028 bedrohlich nahe kommen - mit diesen Achtungserfolgen mit zählbarem Ertrag endet das Jahrzehnt.

In den 3 internationalen UEFA-Wettbewerben wird kein weiteres Team nach F91-Düdelingen ins Endturnier der Europa League einziehen, das doppelte Wunder Düdelingens wird nachtragend mit der Entdeckung Sinani's in Verbindung gebracht werden der sich nun in der Premier League durchgesetzt hat. Aber Progres Niederkorn wird 2 - 3 bemerkenswerte Auftritte in der ersten Runde der CL haben und dem ein oder anderen europäischen Landesmeister ein positives Resultat abluchsen. Dementsprechend wird man ein- eventuell zweimal beide Füsse in die Gruppenphase der Conference League setzen und den luxbg. Fussball sehr gut präsentieren.
Der Luxemburger Fussball in 10 Jahren |#90
Apr 28, 2020 - 9:42 AM hours
Machen wir die Glaskugel auf: Niederkorn wird 2029 in Shanghai gegen Red Bull Istanbul, kurz "Istanbulls" durch ein Freistoßtor des eine Minute zuvor eingewechselten Sébastien Thill gewinnen und 50 Niederkorner veranstalten in der Deng Xiaoping-Kurve eine Polonaise. Ich sehe es direkt vor mir Zunge raus

Realistisch betrachtet dürfte es weniger spektakulär aussehen, die Prognose von Golden Eye teile ich grundsätzlich, wobei wir abwarten sollten, ob die Clubs ohne großen Gönner gut aus der Corona-Krise, die noch lange nicht ausgestanden ist, herauskommen. Ich denke, dass 1-2 Investorenclubs das neue Jahrzehnt prägen werden, sprich Swift Hesperingen und ein Club, den wir ggf. noch nicht so auf dem Schirm haben. Wenn Niederkorn 1-2 Mal einen Titel holen würde, wäre ich schon extrem begeistert. Würde man den Status festigen können, hätte man schon einen exzellenten Job gemacht.

Ich gehe auch davon aus, dass sich bei 6-8 Teams etwas in Sachen Stadioninfrastruktur tun wird und 2030 das Transfersystem liberalisiert und Mindeststandards für die 1. Liga festgelegt sind. Playoffs sehe ich eher nicht, es führt auf Dauer zu Langeweile zu häufig gegen die gleichen Clubs zu spielen.

Die Nationalmannschaft sehe ich weiter als Außenseiter und nicht bei einem großen Turnier, da die Entwicklung auch in anderen Ländern massiv voranschreitet. Sollte sich irgendwoher ein "Knipser" auftun, der in der Nationalelf richtig netzt, kann ein Ausreißer nach oben möglich sein, ansonsten wird man sich freuen, unter den kleinen Nationen herausgehoben dazustehen und in Sechsergruppen im Schnitt Platz 4 zu belegen. Ein größerer Anteil Luxemburger wird in größeren Ligen spielen und dort eine gute Rolle einnehmen.

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