26. Spieltag: VfB Stuttgart vs. RB Leipzig – Die Rückkehrer

Die Rückkehrer

Ein wenig ist es das Duell der Rückkehrer. Während in Stuttgart momentan die alten Haudegen wie Beck und Gomez für frischen Wind sorgen und gemeinsam mit Korkut (ebenfalls mit Stuttgarter Vergangenheit) den VfB in die Erfolgsspur zurückgeführt haben, wird es für Werner und Rangnick ebenfalls die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte sein. Gerade Timo hat sich einiges vorgenommen. Gerade nachdem gegen Zenit endlich wieder der Knoten geplatzt ist.

In der Liga wartet Werner nunmehr seit 7 Stunden auf ein Tor. Noch gut 10 Minuten, dann wäre es seine längste Durststrecke in der Liga seit seinem Wechsel aus Stuttgart. Welchen besseren Zeitpunkt für einen Treffer gäbe es…

Aber auch Gomez ist momentan in Torlaune. Gegen RBL ja schon im letzten Spiel mit Wolfsburg den Elfer rausgeholt und im vorletzten Spiel das entscheidende Siegtor gemacht, ist er nach 4 Toren und zwei Vorlagen nun bereits Stuttgarts bester Scorer. In diesem Sinne ist es das Duell Nationalmannschaftsvergangenheit gegen Nationalmannschaftszukunft und das derzeit andere deutsche Stürmer treffsicherer sind als Werner, geht es auch ein klein wenig um die WM, auch wenn sich Timo wohl eher wenig Sorgen machen muss.


In Leipzig sagt man дoбрый вeчер!
Was für ein Europapokalabend. Endlich wieder ein Sieg und ein hochverdienter noch dazu, auch wenn der späte Freistoßtreffer schmerzt. Nun ja – Alf, Steffi Graf und nicht zuletzt das Rumpelstilzchen hatten es ja gesagt – am Ende wird gekotzt, zumindest ein wenig.
Immerhin – trotzt Minuskulisse war beste Stimmung, es gab schön herausgespielte Tore und sogar Werner traf wieder – erstmals seit dem Schalkespiel auch wieder vor heimischer Kulisse. Auch übermäßig kräftezehrend war es nicht, nicht zuletzt weil die Russen mit überschaubarem Offensivdrang agierten.

Für Stuttgart fällt nun jedoch nach Halstenberg auch Laimer aus – da stellt sich die AV von selbst auf (Bernardo und Klostermann). Im Mittelfeld bleibt Kampl fraglich und Forsberg könnte eine Pause erhalten. Dafür steht Lookman wieder zur Verfügung und Sabitzer ist nach dem Kurzeinsatz ausgeruht. Im Sturm könnte Poulsen eien Chance erhalten, auch wenn in Sachen Treffsicherheit zuletzt Augustin zurecht die Nase vorn hatte, ggf. aber für Zenit geschont werden könnte. Eine Spielpause täte wohl auch Upamecano gut, mal schauen, ob Hasenhüttl dieses Risiko eingeht und Konaté gegen den abgezockten Gomez bringt.


In Stuttgart weht ein anderer Wind
Seit der Amtsübernahme von Korkut hat kein Team in der Buli mehr Punkte geholt als Stuttgart. Einem Unentschieden folgten vier Siege – beeindruckend, erst recht, wenn man bedenkt, wie die ersten Pressestimmen zur Amtsübername Korkuts waren. Was in Anbetracht seiner bisherigen Trainerstationen auch nicht ganz unberechtigt war. Konnte er doch letzte Saison in Leverkusen nur zwei Siege einfahren (unter anderem verlor er auch in Leipzig) und legte zuvor mit Hannover und Kaiserslautern fast schon fabelhafte Sieglosserien hin. Durch den Erfolg gegen Köln ist es nun auch offiziell Korkuts bester Start als Trainer. Der bis dahin beste war übrigens mit Stuttgarts U19 – Korkut und der VfB, das scheint zu passen.

Nur noch 6 Punkte trennen Leipzig und Stuttgart und während man in Schwaben derzeit von Erfolg zu Erfolg eilt, wartet RBL seit drei Ligaspielen auf einen Sieg. Während Korkut also 13 Punkte holte, konnte Hasenhüttl mit seiner Elf nur 7 erspielen. In dieser Hinsicht wäre die Favoritenrolle aktuell etwas anders verteilt. Mit einem Sieg würden die internationalen Ränge für Stuttgart (gerade weil auch Platz 7 reichen könnte) in greifbarer Nähe sein.


The dark days are over
Der Frühling naht. Die dunkle Jahreszeit und mit ihr die Zeit der Bibberspiele (Burghausen brr und Köln – Mantel des Schweigens) ist vorbei. In Stuttgart werden am Sonntag satte Plustemperaturen und bei solchen Werten kommen auch die Bullen immer besser in Gang. Es gab sogar mal eine Zeit, da war der frühlingshafte März die Zeit der Rasenballer schlechthin (bis zur Ablösung von Zorniger gab es nur eine Niederlage) danach war Leipzig im März eher nicht vom Glück verfolgt. Beierlorzer flog aus dem Pokal und konnte auswärts nicht siegen. Rangnick hatte mit dem Freiburger Schneespiel zu kämpfen und Hasenhüttl wartet mit RBL im März noch auf den ersten Ligasieg.

Dazu war es gegen Zenit der 200 Pflichtspielsieg (inklusive Verlängerungen und Elfmeterschießen) für RBL. Die nächsten 200 können nun kommen, nachdem man sich mit dem Jubiläum etwas schwer getan hatte... Bei ner Pleite wäre es übrigens Nr. 66 - immerhin ein Grund mehr danach ordentlich zu bechern...


An einem 11. (nur) zur Auswärtsfahrt!
Während Leipzig an einem 11. nur eines der letzten vier Heimspiele gewonnen hat (3 Niederlagen) wurden an einem Monatselften alle Auswärtspartien mindestens mit zwei Toren Unterschied gewonnen. Allerdings gab es davon bisher nur vier und in Liga 1 wird es das erste Auswärtsspiel an einem 11. sein.


Duell der Sonntagskinder
Seit dem Bundesligaaufstieg hat Leipzig an einem Sonntag auswärts nicht mehr verloren (4 S, 3 UE) und auch jedes 15:30 Sonntagsspiel gewonnen (5). Überhaupt ist der Sonntagnachmittag (Anstoß zwischen 14 und 16 Uhr) anders als der Mittag oder Abend schon immer eine gute Zeit für RBL gewesen 20 Siege in 26 Spielen (3 Niederlagen, von denen aber nur eine von Belang war (Bautzen), in Ingolstadt 14/15 und Duisburg 15/16 war die Saison schon gelaufen) und +40 Tordifferenz.

Auf der anderen Seite hat aber auch Stuttgart im selben Zeitraum (seit dem Abstieg) daheim an einem Sonntag nicht verloren, gar von 9 Heimspielen nur eines nicht gewonnen (gegen unsere lieben sächsischen Nachbarn). Es ist also in gewisser Hinsicht das Duell der Sonntagskinder.


Sechster gegen Neunter
Bei einem Spiel gegen einen Tabellenneunten hat Leipzig nur einmal ganz tief ins Klo gegriffen. Gegen Kiel … ach lassen wir das. Auswärts hingegen lief es meist ganz gut, niemals verlor RBL ein Spiel bei einem Tabellenneunten. Insgesamt gab es in 10 Spielen gegen den Tabellenneunten 5 Siege, 4 Unentschieden und eine historische Pleite. Nur einmal gewann RBL dabei mit mehr als einem Tor Unterschied. Nur einmal blieb man ohne Gegentor (bei einem Grottenkick in Fürth – überhaupt war es eigentlich nie wirklich ansehnlich bei einem Tabellenneunten).

Auch als Tabellensechster war es eher eine enge Sache. Rangnick und Hasenhüttl konnten mit RBL auf Platz 6 in insgesamt 8 Spielen nur jeweils einmal gewinnen. Fünf Mal gab es eine Punkteteilung nur einmal eine Niederlage. Niemals blieb man ohne Gegentor.


Der 26. Spieltag
Bis auf Beierlorzer (N) und Pacult (UE) haben alle RBL Trainer ihre Spiele an einem 26. Spieltag gewonnen. Hasenhüttl zudem als Trainer an einem 26. Spieltag bisher ungeschlagen. Vor dem letztjährigen Sieg gegen Darmstadt jedoch mit vier Unentschieden in Folge mit Ingolstadt und Aalen, insgesamt mit 3 Siegen und 6 Unentschieden als Trainer an einem 26. Spieltag. Vor fast genau zwei Jahren gastierte dabei Stuttgart am 26. Spieltag bei Hasenhüttls Ingolstadt und erkämpfte sich trotz zweitweiligem 3:1 Rückstand ein 3:3. Indes war es der vorletzte Punkt für Stuttgart, die 15&16 letztmalig am 25. Spieltag siegen konnten.
Korkut konnte im Herrenbereich an einem 26. Spieltag bisher nicht gewinnen. Zwei Niederlagen und ein Unentschieden mit jeweils drei Gegentreffern.


Fazit: Extrem wichtiges Spiel, gut – kann man jetzt fast schon als Standardfloskel raushauen. Stuttgart mit optimalen Vorbereitungsmöglichkeiten und seiner dicken Serie im Rücken. RBL immerhin zuletzt verbessert und endlich auch mal wieder mit einem Sieg. Die Formtabelle spricht dennoch eher für das Heimteam, die vermeintliche Leistungsstärke eher für RBL, aber die wurde zuletzt nicht immer in vollem Umfang abgerufen. An Motivation dürfte es beim Duel Timo gegen Mario nicht hapern. Tipp: 2:1 für RBL (ohne Gegentor ... ihr wisst Bescheid – und Werner trifft noch vor der Halbzeit), zumal RBL sicher nicht meine bis hierhin weiße Rückrundeneröffnungsweste beschmutzen will...


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