25. Spieltag: 1.FC Kaiserslautern - 1.FC Union Berlin

"Herr Ober, die Rechnung bitte!"

Nein, die "Alte Försterei" ist kein uriges Restaurant. Und nach dem Hinspiel dürften die meisten FCK-Fans wohl eher eine Bar mit Hochprozentigem als eine gehobene Lokalität aufgesucht haben-fünf Buden, die uns eingeschenkt wurden, waren schon heftig und die Katerstimmung nach dem verpatzten Start war noch viel größer. Taumelnd war auch die gesamte Mannschaft in den Folgewochen unterwegs, aber dann war ja schon bald Silvester und wir starteten mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Wie das nun mal so ist mit den Vorsätzen, mal hält man sie mal nicht. So geschehen gegen Düsseldorf, Sandhausen und Aue zum einen und Braunschweig, Kiel und Darstadt zum anderen. Positiv kann man sagen, dass wir also jedes zweite Spiel gewinnen. Doch jetzt kommt Union Berlin...

Die Mannschaft aus Köpenick spielt eine Saison, die nicht Fisch und nicht Fleisch ist. Aber sie stehen mit Platz 7 so weit oben, wie wir schon lange nicht mehr. Auch wenn das nicht die Region ist, die man unter Jens Keller noch gewohnt war. Trotzdem scheint sich die Mannschaft, u.a. dank Steven Skrzybski und Simon Polter, sich wieder etwas besser durch gegnerische Abwehrreihen spielen können. Auf der anderen Seite fehlt der Mannschaft eine längere Serie, sodass man sie unbedingt als Favorit in der Partie sehen müsste. Deshalb steht eben Platz 7 zu Buche, nicht Platz 2 und nicht Platz 15.

Dass Tabellenplätze mal mehr oder weniger Aussagekraft haben, sieht man ganz gut am FCK 2018, die Bilanz zeigt es ja deutlich. Da waren richtig gute Spiele dabei, aber auch Zitterpartien und maue Kost. Am Ende stehen wir da, wo wir uns gar nicht wohlfühlen und mit entsprechender Leistung aber aus vollkommen eigener Kraft noch wegkommen können. Eine Prognose kann man also kaum abgeben. Und die große Rechnung sollte man bestimmt nicht aufmachen. Es gibt noch zehn Spiele zu absolvieren (regulär) und eine Menge Punkte zu vergeben. Heißt, wir müssen, sollten und können von Spiel zu Spiel denken. Dabei sieht die Ausgangslage gar nicht mal so schlecht aus:

Mit Ruben Jenssen, Philipp Mwene und Brandon Borello kehren gleich drei Spieler zurück in die erste Elf (18er-Kader), die dem Spiel der Teufel in Aue schmerzlich und merklich gefehlt haben. Neben der Flutlichtatmosphäre auf dem Betzenberg erwartet uns also auch eine personell verbesserte Mannschaft. Auch wenn Frontzeck mit Respekt auf der PK von den Berlinern sprach, dürften wir also wieder die aktuelle Top-Formation erwarten.

Müller-Guwara, JICB, Vucur,Mwene (Kessel)-Jenssen (Borello), Seufert, Moritz, Borello (Mwene)-Osawe, Spalvis

Zwei Außenpositionen sind fraglich, da unklar ist, ob Ruben Jenssen sofort wieder in die Startelf kommt oder Mwene vorgezogen, hinten durch Kessel ersetzt wird und gemeinsam mit Borello die Flügel beackern wird. Damit würden die beiden Torschützen von Darmstadt also wieder gemeinsam eine Flügelzange bilden. So oder so, diese Mannschaft wird sich reinhauen und wieder alles geben. Man hat einiges gut zu machen aus dem letzten Spiel und hat endlich wieder den Mut gefunden Fußball zu spielen. Wir müssen nur die gesamte Spielzeit auf dem Platz sein, um aus diesem Mut wie in den vergangenen Spielen auch Profit zu schlagen.

In der Retrospektive zu einem unserer letzten Spiele titelte dbb "Solange die Westkurve (Dicke) noch singt, ist die Saison nicht vorbei". Ein Leckerbissen dürfte die Partie am Freitag nun vielleicht nicht werden, aber zu gutes Essen schlägt auch nur auf die Figur. Wobei sich unser Forum ja zum Kick verabredet hat, also so mancher Leckerbissen doch wohl verdient wäre. Nur um eins möchte ich bitten: auch wenn die FCK-Gastronomie jetzt mit mehr Niveau kocht, kann das ein oder andere mal daneben gehen. Und wie in einem guten Restaurant gilt: man genießt vieles, erträgt manches-aber die große Rechnung, die gibt es erst ganz zum Schluss!

In diesem Sinne-ich habe Punktehunger!
This contribution was last edited by Devil_till_Death on Mar 1, 2018 at 11:02 AM hours